Vor einiger Zeit wurde mit dem Forschungsobjekt Project Hyperion ein Wettbewerb ins Leben gerufen. Die Aufgabe: Es sollte ein Raumschiff-Konzept entwickelt werden, mit dem in der Zukunft eine Reise zum Sternensystem Alpha Centauri angetreten werden kann. Dort angekommen sollen die Raumfahrer damit beginnen, Proxima Centauri b zu bevölkern. Der erdähnliche Planet gilt als vielversprechender Kandidat für eine zweite Erde.
58 Kilometer lange Weltraumstadt
Im weitesten Sinne ist das Raumschiff eine eigene, kleine Stadt. Das Konzept sieht eine Länge von 58 Kilometern vor. Im Innern haben bis zu 2.400 Menschen Platz, die sich selbst versorgen. Selbstverständlich wird eine künstliche Schwerkraft erzeugt, die ein erdähnliches Leben simuliert. Dem Konzept nach wird die Reise 400 Jahre dauern. Das Raumschiff wird auf der 40 Billionen Kilometer langen Reise für einige Generationen zu einem Zuhause, wobei nur wenige lang genug leben werden, das Reiseziel tatsächlich zu erleben.
Im Innern der Chrysalis befindet sich die gesamte Infrastruktur. Es wird durch Pflanzenanbau Nahrung erzeugt, sogar Nutztiere sind geplant. Pilze und Mikroben werden ebenfalls an Bord sein. Es können Shuttles verwendet werden und es gibt jede Menge Kommunikationsanlagen und Technik. Das Herzstück wird allerdings eine KI sein, die eben für jene Technik zuständig sein wird.

Das ist aber noch nicht alles: Geplant sind außerdem Forschungs- und Industrieeinrichtungen und riesige Wohnbereiche. Für Unterhaltung sorgen Parks, Bibliotheken und mehr. Sogar an Krankenhäuser und Schulen wurde gedacht. Für ein nachhaltiges Niveau würden rund 1.500 Menschen benötigt. Die Bauzeit für das riesige Raumschiff ist mit 20 bis 25 Jahren angesetzt. Als Energiequelle sollen Kernfusionsreaktoren dienen.
Erstmal auf der Erde üben
Bevor es aber losgeht, wird den Raumfahrern einiges an Arbeit auf der Erde abverlangt. Denn die erste Generation der Raumfahrer soll erstmal 70 bis 80 Jahre auf der Erde verweilen, um das isolierte Leben zu trainieren. Als Ort für das Training hat man sich die Antarktis überlegt. Ob sich da viele Freiwillige finden werden?
Das Konzept-Team, das aus fünf Forschern besteht, erhielt von der Project Hyperion-Jury eine satte Belohnung in Höhe von 5.000 US-Dollar. Unterm Strich ein interessantes Konzept und wer weiß, vielleicht wird es in der einen oder anderen Form tatsächlich Realität werden und wir düsen bald wie der potenziell gefährliche Asteroid 2024 YR4 durch den Weltraum.